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11. Bundeskongress der Medibüros in Kiel


Für die derzeitigen Mitglieder des Lübecker Medibüros gab es vergangenes Wochenende eine Premiere in mehrerer Hinsicht zu feiern: die erste Teilnahme an einem Bundeskongress der Medibüros und Medinetze Deutschlands stand bevor, sowie notwendigerweise aus diesem Umstand geboren für eine der Mitfahrenden die erste offizielle Begegnung mit den Lockungen unserer schwesterlichen Landeshauptstadt an der Förde.

Zentrales Thema des diesjährigen Bundeskongresses war die Versorgung von Schwangeren ohne Papiere, welches im ersten Impulsvortrag am Freitagabend mit angeschlossener Podiumsdiskussion den Auftakt zu einem anregenden Kongresswochenende bildete und mit einer Abschlusserklärung zu Standpunkt und Forderungen der Medibüros und -netze bezüglich eines politischen Handlungsauftrages am Sonntagnachmittag seinen Höhepunkt fand.

Hochinformative Vorträge begeisterten die etwa 60 Teilnehmenden der aus dem Bundesgebiet angereisten Ehrenamtlichen im Verlauf des Samstages in den Räumlichkeiten des Vinetazentrums in Kiel-Gaarden. Von Aufklärung über die Arbeitsbedingungen der vornehmlich osteuropäischen EU-Bürger im Projekt „Faire Mobilität“ Kiel über Seminare zu „Duldung und Aufenthaltstitel rund um die Geburt“ durch die Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V. (KuB) Berlin bis zur konstruktiven Pressearbeit bot der Vormittag gern genutzte Weiterbildungsangebote.

Nach köstlichem Mittagsessen, welches ebenfalls freudig zum Kontakteknüpfen und Erfahrungsaustausch einlud, setzte sich das Programm mit Vorträgen und Diskussionen zur Dolmetscherarbeit der Medibüros, der Frage nach einer Krankenversicherung für alle und der Vorstellung des Pilotprojektes Anonymer Krankenschein Thüringen vom Medinetz Jena fort.

Die Nachmittagseinheit fokussierte auf der Verbesserung der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Papiere auf der praktischen Ebene durch Vernetzungsarbeit mit den kommunalen Behörden, kooperierenden medizinischen Fachkräften, schärfte jedoch ebenfalls den Blick für strukturelle und ideologische Herausforderungen im Kontext des deutschen Gesundheitssystems und damit verbundene Schwierigkeiten bei der Krankenversicherung sowie für übergreifende sozio-kulturelle Perzeptionen von Illegalität und assoziierter Diskriminierung.

Mit einem großen Dank an den Veranstalter – das Medibüro Kiel – für die herzliche und professionelle Organisation und ebenso an die ehrenamtlichen Seminarleiterinnen für den inspirierenden Wissenszuwachs freuen sich die Lübeckerinnen schon auf das nächste Zusammentreffen!

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